Abendland, 30.06.13

Staatliches Sex-Comic für die Oberstufe

Neue Entgleisung des Bundesamtes für Gesundheit

Bereits letzten November hat die Stiftung «Sexuelle Gesundheit Schweiz» (früher PLANeS) gemeinsam mit dem Bundesamt für Gesundheit im «Schulverlag Plus» ein Comic Buch mit dem Titel «HOTNIGHTS» («heisse Nächte») veröffentlicht. Geschildert werden darin auf 72 Seiten die Erlebnisse von sechs Jugendlichen an einem Openeir Festival. Die Geschichte ist rasch erzählt: Malou und Tobi haben zum ersten Mal Sex. Abspielen tut sich das Ganze in einem Zelt auf dem «Bumsfeld».

Im Hintergrund «Safer Sex» Plakate des BAG und überall Love Life Personal, das Gratiskondome verteilt. Tobi ist etwas unsicher, ob der Zeitpunkt angesichts seiner nahen Abreise in die USA richtig war. Das jedoch ist schnell abgehandelt mit dem Satz: «Aber es gibt wohl Dinge, die geschehen halt einfach.» Samet und Nina können keinen Sex haben, weil Nina grad ihre Tage hat. Dafür ist Johnny ganz toll drauf. Er angelt sich eine Blondine, vergisst aber blöderweise, sie nach ihrem Namen zu fragen. Und der schwule Marc trifft einen Backstage Manager namens Patrick. Der gibt ihm allerdings einen Korb, weil Marc einen festen Partner sucht und Patrick nur den schnellen, unverbindlichen Sex möchte. Gewidmet ist das:«Lehrmittel»(!) übrigens «allen Jugendlichen, auf dass sie eine selbstbestimmte und erfüllte Sexualität entwickeln können». Im «Didaktischen Begleitmaterial» wird das Thema «Pille, Präser, Pipapo» dann anhand der einzelnen Comic Figuren aufgerollt. Kernbotschaft: Wer auf «schnellen, unverbindlichen Sex» aus ist, dürfe nicht vorschnell als oberflächlich abgeurteilt werden.

Von bewusster, vorehelicher. Enthaltsamkeit natürlich keine Rede. Im Gegenteil: Wer nicht mitmacht, ist ein Trottel. Hin- zu noch praktische Tips, wie man die «Pille danach» als «Notfallpille» rezeptfrei kriegen kann. So also sieht die staatliche Sexualaufklärung für unsere 14- /15- jährigen Oberstufenschüler aus. Man darf mit Recht gespannt sein, was mit dem Lehrplan 21 sonst noch alles konkret auf uns zukommt. Mitfinanziert wurde die ganze Übung übrigens aus dem MIGRO Kulturprozent.