Bei «Achtung Liebe»: keine Spur von Liebe!

Mehrere empörte Eltern berichteten in den letzten Wochen dem Verein Schutzinitiative von übergriffiger «Sexualaufklärung» an den Schulen ihrer Kinder. Im Zentrum der Kritik steht ein Verein mit dem Namen «Achtung Liebe». Privatpersonen ohne pädagogische Ausbildung erzählen Schulkindern von «kreativen» Sexualpraktiken und verletzen damit deren Schamgefühl.

Der Verein «Achtung Liebe» ist nach eigenen Angaben eine Non-Profit-Organisation mit Lokalsektionen an den Universitäten Basel, Bern und Zürich. Die Mitarbeit im Verein steht «motivierten» Studierenden aller Fachrichtungen offen. «Schutzinitiative aktuell» hat das Konzept von «Achtung Liebe» dem bekannten Experten Prof. Dr. Jakob Pastötter, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Sexualforschung, vorgelegt und ihn um eine Einschätzung gebeten. Sein Urteil fällt vernichtend aus.

Grenzverletzungen in Kauf genommen
Pastötter kritisiert zunächst die Tatsache, dass die Kinder weder urteilsfähig noch skeptisch genug sind und diesen «Sex-Workshop» ohne Widerstand über sich ergehen lassen müssen. Die Lehrer werden vor die Tür gestellt und die Eltern gar nicht oder nur oberflächlich informiert. Den Kindern werde versichert, dass es sich um einen geschützten Raum handle, aus dem nichts nach draussen dringen werde. Wenn die Schulzimmertüre zu ist, haben die ungelernten «Sexualpädagogen» freie Bahn. Sie konfrontieren die Kinder ohne Vorwarnung mit einer Pornosprache bzw. einem Jugendslang und mit intimsten Fragen, die als übergriffig und demütigend erfahren werden. Das sei, so Prof. Pastötter, pädagogisch und psychologisch äusserst fragwürdig und stelle eine gravierende Grenzverletzung dar. Ein Klassenverband sei nicht homogen in der Entwicklung und nicht auf demselben Entwicklungsstand. Trotzdem werde eine «Normalität» und Homogenität einer ganzen Jahrgangsstufe postuliert.

Rein ideologisch, nicht wissenschaftlich
«Achtung Liebe» propagiert eine die Kinder gefährdende «umfassende» oder «ganzheitliche» Sexualerziehung (CSE)1 der WHO und die sogenannten «sexuellen Rechte» der IPPF2.

Im Zentrum dieser globalen Sexualideologie steht vor allem das Ausleben sexueller Lust ab Geburt. Das heisst, alle Kinder hätten das Recht, zu sexuellen Handlungen an sich selber und an Dritten angeleitet zu werden! Ausnahmslos allen Kindern und Teenagern soll dieses Recht zugesprochen werden. «Achtung Liebe» propagiert offen «sexuelle Bildung», «Lustzentrierung», die «feministische» Ausrichtung und den Einsatz für «LGBTQIA+*-Menschen». Mehr Ideologie geht nicht! Von echter Liebe, Verantwortung, Familien und Treue fehlt jede Spur.

«Achtung Liebe» spricht davon, «wissenschaftlich korrekte Informationen» zu vermitteln. Gemäss Prof. Dr. Jakob Pastötter suggeriert dieser Verein jedoch eine Wissenschaftlichkeit, die substanzlos und irreführend ist. Sie diene einzig der Selbstdarstellung dieser Sexualideologen. Den Begriffen «sexuelle Bildung» und «Ganzheitlichkeit» sei «Machbarkeitswahn, Grössenwahn, diktatorische Vollmacht und psychologische Manipulation eingeschrieben». Da entsprechende Studien fehlen, könnten diese Formen der Sexualpädagogik nicht im Geringsten wissenschaftlich erhärtet werden. Langzeitstudien dazu existierten schlicht nicht.

Echte Fakten altersgemäss zu präsentieren sei wichtig, aber «ein Feuerwerk abzubrennen, das alleine der Übernahme einer Ideologie diene, sei im besten Fall Unfug, im schlimmsten Fall sogar brandgefährlich für den Einzelnen wie für die ganze Gesellschaft», so Prof. Pastötter. Nicht ohne Grund sei Sexualität seit jeher durch Normen und Vorschriften eingehegt worden. Ansonsten «mutiere sie zur reinen Raubtiersexualität, die nur
an der Befriedigung der eigenen Lust» interessiert sei.

«Sie konfrontieren die Kinder ohne Vorwarnung mit einer Pornosprache bzw. einem Jugendslang und mit intimsten Fragen, die als übergriffig und demütigend erfahren werden»

Warum lassen wir Eltern das zu?
Erneut stellt er die Frage, «warum wir als Gesellschaft es zulassen, dass Menschen mit äusserst fragwürdiger Motivation und ohne grundlegende Kenntnisse über das Wesen der Sexualität in Klassenzimmer eindringen dürfen» oder sogar dafür bezahlt werden, «ihre Gaukeleien» vorzuführen? Das garantiere zwar Füllmaterial für Unterrichtsstunden, aber «entbehre jeglicher wissenschaftlicher Legitimation». Und das könne man eigentlich, so Prof. Pastötter, nur als menschenverachtend bezeichnen.

Winter 2024: Wie ein Vater und seine 13-jährige Tochter den übergriffigen ideologischen Sex-Workshop von «Achtung Liebe» erlebt haben:

Weltwoche Nr. 06.24, Seite 24
https://www.schutzinitiative.ch/verein-achtung-liebe/

1 CSE: Comprehensive Sexuality Education
2 IPPF: International Planned Parenthood Federation