Symbolbild (Riccardo Mion/Unsplash)

Der Auf­klä­rungs­un­ter­richt an Schu­len oder die sexu­elle Früh­er­zie­hung in Kin­der­gär­ten sorgt immer wie­der für nega­tive Schlag­zei­len. Unter dem Vor­wand, Kin­der alters­ge­recht auf­zu­klä­ren, wer­den sie mit einer auf unge­hemm­tes Trieb­le­ben fixier­ten Ideo­lo­gie indoktriniert.

Vor wenigen Tagen wurde «swiss-cath.ch» von einem besorgten Familienvater aus dem Zürcher Oberland kontaktiert. Seine Tochter war traumatisiert aus der Schule gekommen. Was war geschehen? Für die 6. Klasse stand im Rahmen des obligatorischen Sexualkundeunterrichts ein Workshop der Organisation «Achtung Liebe» auf dem Programm. Die Lehrperson durfte nicht anwesend sein, so die Vorbedingung von «Achtung Liebe». Dies unter dem Vorwand, Schülerinnen und Schüler könnten dann unbefangener ihre Fragen stellen.

Die beiden Leiterinnen des Workshops – eine lesbische Frau und eine Frau, deren Freund transgender ist (müssen das die Schüler wissen?) – wurde den Kindern im Alter von 11 und 12 Jahren unter anderem folgende Aussagen zugemutet:

  • Sex kann man mit jedem haben.
  • Wenn Frauen sich gegenseitig lecken, ist das normal.
  • Männer mögen es, wenn man an ihrem Penis lutscht.
  • Pornos anschauen ist in Ordnung.

In diesem Workshop zeigte man den Kindern Dildos und bot ihnen am Ende des Workshops an, Kondome mitzunehmen.

Im Anschluss an diesen Workshop beschwerten sich Eltern bei der Schulleitung. In einer ersten Stellungnahme bedauerten das Unterrichtsteam und die Schulleitung, dass der Workshop bei einigen «Schüler:innen» und Eltern zu Unsicherheit oder Unwohlsein geführt habe. «Einzelne Eltern erwähnten Beispiele, welche die sachlich und fachlich professionellen Informationen, sowie eine neutrale Haltung der Aufklärenden anzweifeln lassen.» Trotzdem wollte die Schulleitung die Zusammenarbeit mit «Achtung Liebe» fortsetzen. «Wir stehen im Dialog mit ‹Achtung Liebe›, um sicherzustellen, dass zukünftige Workshops die Bedürfnisse unserer Schüler:innen noch besser erfüllen.» Die Formulierung «noch besser erfüllen» war in diesem Zusammenhang übrigens nicht ironisch gemeint.

Ob und in welcher Form die Schulleitung die Zusammenarbeit mit «Achtung Liebe» fortsetzt, ist zurzeit noch offen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Workshops von «Achtung Liebe» in der Kritik stehen. In seinem Beitrag «Bananen und Penisse» in der «Weltwoche» vom 8. Februar 2024 berichtete Philipp Gut von einem ähnlichen Fall im Kanton Zug. Dort wurden Schülerinnen und Schüler einer siebten Klasse gefragt, ob sie bereits Sex hätten und sie mussten vor der ganzen Klasse Kondome über Bananen stülpen.

«Motivierte» Studenten statt Fachleute
«Achtung Liebe ist eine schweizweite Non-Profit-Organisation von Student*innen, welche sich im Rahmen von selbst geleiteten Schuleinsätzen für eine zeitgemässe und altersgerechte Sexualaufklärung einsetzen», so die Selbstbeschreibung auf der Webseite von «Achtung Liebe». Die Organisation hat Lokalsektionen an den Universitäten Basel, Bern und Zürich und steht «motivierten Studierenden aller Fachrichtungen offen», welche an einer Schweizer Hochschule immatrikuliert sind.

Ausgebildet werden die «motivierten» Studierenden «von uns als auch von Expert*innen in den Bereichen der Sexualpädagogik, Infektiologie und Gynäkologie». Wie gross der Anteil der Experten an der Ausbildung ist, steht nirgends. Fachwissen allein genügt nicht; dieses muss auch altersgerecht vermittelt werden. Es muss angezweifelt werden, dass Studenten in einem Kurs in Rekordzeit die dafür notwendigen pädagogischen Voraussetzungen erlernen können – geschweige denn die nötige Erfahrung.

Interessant auch der Inhalt dieser Workshops im Rahmen der Sexualkunde: «Neben unseren Methoden zu den Themen Anatomie, Verhütungsmittel, sexuell übertragbaren Infektionen, Beziehungen, sexuelle Orientierung/Identität und Pornografie lernen die neuen Mitglieder, wie sie mit den Jugendlichen in unbefangenen Kontakt treten und über Themen rund um Sexualität, Gefühle und Beziehungen aufklären können.» Die Themenauswahl bei den Einsätzen in der Schule treffen die Studierenden und nicht etwa die Lehrer, welche die Kinder kennen.

Auf der Webseite ist weiter zu erfahren, dass sich «Achtung Liebe» aktiv für die Gleichstellung aller Geschlechter, für Rechte und Gesundheit von LGBTQIA+*-Menschen, gegen Sexismus, gegen Rassismus sowie jegliche Form von Diskriminierung einsetzt. «Achtung Liebe möchte durch Vermittlung von fundiertem und umfassendem Wissen über die Diversität von Menschen, Geschlechterrollen, Gender, Sex, Liebe, sexueller Orientierung und Beziehung zu einer Gesellschaft beitragen, die von zwischenmenschlichem Respekt geprägt ist.»

Die Methoden der Aufklärung-Workshops richten sich nach den «Standards der ganzheitlichen Sexualaufklärung in Europa» der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und den Richtlinien der «International Planned Parenthood Federation».

Diese Standards der WHO empfehlen, bereits mit Kindern von 0 bis 4 Jahren über das «Vergnügen und Lust, den eigenen Körper zu berühren» und «frühkindliche Masturbation» zu sprechen. Im Alter von 4 bis 6 Jahren sollen gleichgeschlechtliche Beziehungen sowie die unterschiedlichen Arten von (Familien-)Beziehungen Thema sein. 6- bis 9-Jährigen sollen erfahren, wie sie mit «Sex in den Medien umgehen können, welche Krankheiten in Verbindung mit Sexualität vorkommen sowie über sexuelle Gewalt und Aggression informiert werden. Kinder von 9 bis 12 Jahren sollen wissen, wie man «wirksam Kondome und andere Verhütungsmittel» anwendet. Ausserdem soll mit ihnen über ihre ersten sexuellen Erfahrungen gesprochen werden. 12- bis 15-Jährige sollen in der Lage sein, Anzeichen und Symptome einer Schwangerschaft zu erkennen und Verhütungsmittel auf angemessene Weise zu beschaffen.
Gleichzeitig enthalten die Standards auch Hinweise zur Prävention: «Man muss nicht jedem Wunsch und jeder Anforderung nachkommen, vor allem, wenn sich etwas nicht gut anfühlt.»

Lukas Steinwandter, Chefredakteur von «Corrigenda», befasste sich im Zusammenhang mit einem Anlass einer katholischen KITA mit dem bezeichnenden Titel «Doktorspiele – sexuelle Entwicklung von Geburt an» mit den WHO-Standards. «Er liest sich tatsächlich wie eine Mischung aus Frühsexualisierung und missbrauchspräventiven Versatzstücken – so, als ob Prävention nur dann möglich wäre, wenn man die Kinder vorher zu Doktorspielen und Masturbation animiert hätte. Was aber, wenn dieses Animieren im Grunde genommen schon selbst Schamgrenzen verletzt und deshalb bereits psychischer Missbrauch ist?»[1]

Nachdem man weiss, dass sich «Achtung Liebe» an den Richtlinien der «International Planned Parenthood Federation» orientiert, überrascht es nicht, dass sie sich für «sichere Verhütungsmittel» und «das Recht jeder schwangeren Person (sic) auf eine ärztlich durchgeführte, sichere Abtreibung» vertreten. Von einer Fristenlösung wird hier nicht gesprochen; Abtreibungen bis zur Geburt werden offenbar als selbstverständlich vorausgesetzt.

Interessant: Unter «Partner*innen» führt die Webseite «ceylor» auf. «Die Marke ceylor steht für ein verantwortungsbewusstes, sinnliches und abwechslungsreiches Liebesleben der Schweizer Bevölkerung. […] Wir danken ceylor für die jahrelange Partnerschaft und die grosszügige Unterstützung mit Kondomen.»

Symbolbild (charlesdeluvio/Unsplash)

Unwissenschaftlich und grenzverletzend
Der «Verein Schutzinitiative» hat das Konzept von «Achtung Liebe» Prof. Dr. Jakob Pastötter, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Sexualforschung, vorgelegt und ihn um eine Einschätzung gebeten. Sein Urteil fiel vernichtend aus.[2]

Er kritisierte zunächst das Setting der Workshops: Die Kinder würden ohne Vorwarnung mit einer Pornosprache bzw. einem Jugendslang konfrontiert und mit intimsten Fragen, die als übergriffig und demütigend erfahren werden können. Ein Klassenverband sei zudem nicht homogen in der Entwicklung und nicht auf demselben Entwicklungsstand.

Auch die von «Achtung Liebe» propagierte «ganzheitliche Sexualerziehung»[3], in deren Zentrum das Ausleben sexueller Lust ab Geburt steht, sei reine Ideologie. «Von echter Liebe, Verantwortung, Familien und Treue fehlt jede Spur.»

Die Organisation «Achtung Liebe» legt Wert darauf, dass sie «wissenschaftlich korrekte Informationen» vermittelt. Auch das sieht Prof. Dr. Jakob Pastötter anders. Die von der Organisation suggerierte Wissenschaftlichkeit diene einzig der Selbstdarstellung dieser Sexualideologen. «Da entsprechende Studien fehlen, könnten diese Formen der Sexualpädagogik nicht im Geringsten wissenschaftlich erhärtet werden. Langzeitstudien dazu existierten schlicht nicht.»

Das sieht auch Hedwig von Beverfoerde, Sprecherin der «Aktion für Ehe & Familie – DemoFürAlle» so. Gegenüber «Corrigenda» erklärte sie, dass die hier zugrunde gelegten Thesen von der «kindlichen Sexualität» auf den Missbrauchstäter Helmut Kentler zurückgehen. Es sei inzwischen erwiesen, dass Kentlers Thesen keinerlei wissenschaftliche Grundlage hätten und vor allem auf «die Zerstörung des natürlichen Schamgefühls des Kindes» abzielten. Sie schützten nicht, sondern sie begünstigten sexuellen Missbrauch.

Politische Vorstösse
Im Sommer 2024 wollten Eltern mit freikirchlichem und muslimischem Hintergrund ihre Kinder nicht zu einem schwulen Lehrer in den Sexualkundeunterricht schicken. Der Streit eskalierte und der Lehrer musste die Schule verlassen. Kantonsrätin Brigitte Röösli (SP) aus Illnau-Effretikon folgerte daraus: «Den Sexualkundeunterricht müssen Profis übernehmen.» Sie reichte zusammen mit Nicole Wyss (AL) und Livia Knüsel (Grüne) eine Interpellation im Kantonsrat ein. Die Regierung müsse Auskunft geben, wie sichergestellt wird, dass alle Schülerinnen und Schüler trotz Druckversuchen einen zeitgemässen, ganzheitlichen und professionellen› Sexualkundeunterricht erhalten. Zudem soll sie darlegen, wie der Unterricht professionalisiert werden könne.
In seiner Antwort im September 2024 wies der Regierungsrat darauf hin, dass für den Sexualkundeunterricht die Gemeinden oder die Schulleiter zuständig seien.[4] «Die Schulen könnten zur Durchführung des Sexualkundeunterrichts bereits heute Sexualpädagogische Fachstellen beiziehen, um Rollenkonflikte zu vermeiden, werde dies den Schulen empfohlen. «Entsprechende Einsätze werden auf der Volksschulstufe zur Hälfte vom Kanton finanziert. Die andere Hälfte der Kosten trägt die Gemeinde.»

Die Interpellation in Zürich war nicht die einzige. In weiteren acht Kantonen wurden ähnlich formulierte Vorstösse durch Politikerinnen und Politiker von SP, Grüne und GLP eingereicht.

Auf die Anfrage von SP-Kantonsrat Urban Sager erklärte die Luzerner Regierung, dass eine «altersgemässe, ganzheitliche und umfassende Sexualaufklärung» Teil des Lehrplans 21 sei. Die Dienststelle Volksschulbildung (DVS) «setze zudem auf externe Anbieter, wie beispielsweise die Luzerner Fachstelle S&X – Sexuelle Gesundheit Zentralschweiz». Mit dieser Fachstelle hat die DVS eine Leistungsvereinbarung abgeschlossen. S&X wird seit 2023 jährlich mit 225 000 Franken jährlich vergütet. Doch durch die hohe Nachfrage sei das Kontingent jedes Schuljahr frühzeitig aufgebraucht. Dies sei unbefriedigend und zeige, dass man nach Ablauf der Leistungsvereinbarung im Jahr 2026 für das kommende Jahr die Vergütung erhöhen müsse.

Wer auf die Webseite von S&X geht, erfährt Erstaunliches: «Die Hälfte der Weltbevölkerung erlebt rund einmal im Monat die Menstruation.» Gemäss der Wissenschaft haben nur biologische Frauen einen Zyklus, Kinder und alte Menschen zählt die Fachstelle offensichtlich nicht zur Weltbevölkerung.
Wer das auf den ersten Blick unverfängliche Thema «Liebe und Beziehungen» anklickt, liest: «Noch immer gilt die monogame Zweierbeziehung als die Norm, dabei entspricht sie für viele gar nicht den eigenen Bedürfnissen. Doch wie kann zu einer Beziehungsform gefunden werden, die zur eigenen Person passt?» Die Fachstelle ermahnt auch zu Safer Sex und warnt: «Bei Fingerspielen die Hände gründlich waschen, bevor ein neuer Sexpartner befriedigt wird.»

Systematische Verbreitung einer Ideologie
Hinter diesen politischen Vorstössen stehen die Schweizer Dachverbände «Pink Cross», «Lesbenorganisation Schweiz» (LOS) und «Transgender Network Switzerland» (TGNS).

«Pink Cross» und LOS – und auch «Achtung Liebe» – sind Mitglied der «Allianz für Sexualaufklärung in der Schweiz». Diese hat das Ziel, ganzheitliche Sexualaufklärung in der Schweiz zu fördern. Als Grundlage dazu dienen die WHO-Standards (siehe oben). Auf der Mitgliederliste finden sich auch der «Schweizerischer Hebammenverband» oder «Kinderärzte Schweiz».[5]

Finanziert wird die Allianz von «Sexuelle Gesundheit Schweiz», der Dachorganisation der Beratungsstellen für sexuelle Gesundheit und der Fachstellen für Sexualaufklärung in der ganzen Schweiz. Diese ist Partnerin vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) und akkreditiertes Mitglied der «International Planned Parenthood Federation» (IPPF).

«Sexuelle Gesundheit Schweiz» steckt auch hinter der Aufklärungsbroschüre «Hey You», welche die NZZ zu folgender Schlagzeile veranlasste: «Lecktuch und Umschnalldildo – wollen Zwölfjährige das überhaupt alles wissen? Eine Aufklärungsbroschüre des Bundes für angehende Teenager liest sich wie eine Anleitung zum Porno» (NZZ vom 20. Juni 2022).
«Sexuelle Gesundheit Schweiz» wird zu grossen Teilen durch Steuergelder finanziert. Im Jahr 2023 betrug der Beitrag des Bundes stolze 766 075 Franken.[6]

Philipp Gut vermutete in seinem Artikel in der «Weltwoche» zu Recht, dass die Studenten von «Achtung Liebe» nicht einfach spontan handeln: «Dahinter steht eine international agierende Lobby mit einer politischen Agenda.»

Bei dieser ideologischen Agenda geht es nicht um echte Beziehungen, Treue und Vertrauen, sondern allein um die Befriedigung der eigenen Wünsche. Das Gegenüber wird so zum (Sex-)Objekt – da nützt es auch nichts, wenn den Kindern und Jugendlichen gleichzeitig beigebracht wird, die sexuellen Wünsche des anderen zu respektieren. Die Folgen einer solchen Sexualaufklärung sind offensichtlich: Beziehungsprobleme bis hin zur Bindungsunfähigkeit, Zunahme von Pornokonsum, Prostitution und Geschlechtskrankheiten sowie von Abtreibungen.[7] Dies hat auch Auswirkungen auf die Gesellschaft als Ganzes.

Wenn Lehrer sich im Aufklärungsunterricht Unterstützung wünschen, gäbe es andere Angebote wie z. B. «TeenSTAR». Der Verein bezieht in seinen Kursen konsequent Verstand, Gefühle, Beziehungen/Umfeld, Seele/Geist und den Körper ein. Auch ein Kurs zur Natürlichen Empfängnisregelung wäre auf der Oberstufe eine sinnvolle Alternative.

[1] https://www.corrigenda.online/politik/doktorspiele-und-sexuelle-bildung-wie-katholische-kitas-bei-fruehsexualisierung-mitmischen

[2] www.schutzinitiative.ch/bei-achtung-liebe-keine-spur-von-liebe/

[3] Nach den «Standards der ganzheitlichen Sexualaufklärung in Europa» der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und den Richtlinien der «International Planned Parenthood Federation».

[4] www.zh.ch/de/politik-staat/gesetze-beschluesse/beschluesse-des-regierungsrates/rrb/regierungsratsbeschluss-924-2024.html

[5] https://www.alliance-educationsexuelle.ch/export.php

[6] www.sexuelle-gesundheit.ch/assets/docs/2023_Jahresbericht_SGCH_DE.pdf

[7] Trotz freiem Zugang zu Verhütungsmitteln nehmen die Abtreibungen in der Schweiz zu und erreichten 2023 mit 12 045 Abtreibungen einen neuen Höchstwert.

Quelle: swiss-cath.ch vom 20.01.2025

Sophie Griebel, Kontakt: sophie-benjamesgriebel.com/transgender

Sophie Griebel, 29, bereut nachträglich, dass sie das Geschlecht wechseln wollte und hat soweit möglich alles wieder rückgängig gemacht. Nun will sie Eltern und Lehrer aufrütteln. Der Verein Schutzinitiative fragte Sophie Griebel nach ihren Erfahrungen.

SCHUTZINITIATIVE AKTUELL:
Soll das Wechseln des Geschlechts in Kita, Kindergarten oder Primarschule diskutiert werden?

Sophie Griebel:
Nein. Die meisten Bildungseinrichtungen erfüllen ihren Zweck nicht, deshalb sollten sie auch nicht die Befugnis haben, zusätzlich noch in die Privat- und Intimsphäre eines Kindes einzugreifen. Kinder haben das Recht, sich in ihrer Sexualität frei zu entwickeln, ohne jeglichen Einfluss und ohne die Vorstellung eines Lehrers, wie etwas zu sein hat! Sonst hätten Lehrer sogar irgendwann die Macht, dem Kind ihre sexuellen Fantasien nahe zu bringen. Wohin soll das alles führen? Jeder, der nun sagt, dass ein Lehrer sowas nie machen würde, sollte seine Naivitätsbrille schleunigst absetzen! Um das aufzuhalten müssen Eltern endlich aufwachen und für ihre Kinder aufstehen, genauso wie Lehrer, die noch über einen gesunden Verstand verfügen. Dieser Eingriff in die empfindsamste Ebene eines jeden Kindes ist ein Verbrechen und hat mit Bildung nichts zu tun!

SCHUTZINITIATIVE AKTUELL:
«Moderne» Sexualpädagogik stellt den «Wechsel des Geschlechts» als unproblematisch dar. Was ist Ihre Erfahrung?

Sophie Griebel:
Erstens ist kein Geschlechtswechsel möglich, da die körperliche Beschaffenheit trotz operativer Eingriffe in die Natur unverändert bleibt. Es liegt aber leider in der Natur vieler Menschen, dass sie so arrogant geworden sind und meinen, sie hätten die Macht über die Natur. Transgender ist aber nicht naturgegeben, sondern menschenerzeugt. Also ein armes Zeugnis der Menschen, die denken, sie wären mächtiger als die Schöpfung. Viele Menschen haben den Respekt und die Ehrfurcht vor der Natur und der Schöpfung verloren. Moderne Sexualpädagogik ist nichts anderes als ein Angriff auf die Unschuld der Kinder. Somit lassen sich Kinder im Nachgang wunderbar kontrollieren und zu Sklaven erziehen, bis sie – wie jeder Trans*Mensch – ihre Identität an andere verkaufen und ihr Leben somit in fremde Hände geben!

SCHUTZINITIATIVE AKTUELL:
Die Genderideologie will Kinder dazu bringen, «männlich» und «weiblich» nur als zwei von vielen unterschiedlichen Geschlechtsvarianten zu begreifen. Ihre Meinung dazu?

Sophie Griebel:
Eine Mutter berichtete mir darüber, dass ihr Sohn eines Tages nach der Schule komplett verwirrt nach Hause gekommen sei. Er sagte, dass er sich doch eigentlich in seinem Körper wohlfühle und er nicht das Gefühl habe, dass er im falschen Körper sei. Die Mutter war schockiert, weil es zuhause keinen Anlass für diese Worte gegeben hatte. Der Sohn berichtete, dass ihm ein Lehrer unterschwellig vermittelt habe, dass er bei ihm Anzeichen auf transsexuelles Verhalten wahrnehmen würde. Die Mutter gab das Kind innerhalb kürzester Zeit in eine Privatschule.

Hier ist professionelle Hilfe gefragt – beim Psychologen, nicht beim Chirurgen!

«Geschlechtsumwandlungen» per Pubertätsblocker, Gegenhormone und Umoperationen sind in der Schweiz auf dem Vormarsch. Wie aus der Motion 23.4408 «Stopp der Gender-Ideologie. (Wenigstens) Minderjährige vor überstürzten Eingriffen zur Geschlechtsumwandlung schützen» von Nationalrat Lorenzo Quadri vom vergangenen Dezember hervorgeht, hat sich in den letzten drei Jahren die Zahl der «geschlechtsumwandelnden» Operationen mehr als verdoppelt. Gemäss Quadri gab es allein im Jahr 2022 500 solche Operationen, ein unrühmlicher Rekord, der Zeichen eines laufend wachsenden Business sei und Fragen aufwerfe, vor allem weil 54 Prozent der operierten Personen zwischen 15 und 24 Jahre alt waren. Aktuellere Zahlen fehlen.

Parallel dazu steigt auch die Zahl der Personen, die die «Geschlechtsumwandlung» bereuen und darum eine «Detransition» in Angriff nehmen. Diese kann aber nie vollständig sein, da viele der vorgenommenen Änderungen irreversibel sind. Jüngstes Beispiel ist die wohl bekannteste Transfrau der Schweiz Nadia Brönimann, welche bereits vor 27 Jahren, begleitet von einem SRF-Team, ihr biologisches Geschlecht «umändern» liess. Heute würde sie sich nicht mehr unters Messer legen. Studien zeigen auch, dass rund die Hälfte der jungen Transmenschen einen Suizidversuch unternimmt. Brönnimann selber hatte 2004 versucht, sich das Leben zu nehmen. Viele tragische Fälle zeigen, dass der psychotherapeutischen Behandlung von Personen mit «Genderdysphorie» wieder das nötige Gewicht beigemessen werden muss. Hormone und Skalpelle sind insbesondere für Minderjährige keine Lösung. Der Bundesrat will davon jedoch nichts wissen: Wie aus seiner Stellungnahme zur besagten Motion hervorgeht, lehnt er diese ab und schreibt: «Die Behandlung erfolgt dabei meist in einem interdisziplinären Team, welches die Situation von Fall zu Fall aus medizinischer, psychologischer und medizin-ethischer Sicht beurteilt. Dabei kann auf internationale Richtlinien und Empfehlungen zurückgegriffen werden (z.B. auf Richtlinien der World Professional Association for Transgender Health WPATH, USA).» Gemäss Bundesrat werden diese Richtlinien in der Regel gemeinsam von allen mitbetroffenen medizinischen Fachgesellschaften erarbeitet und stützen sich auf «aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse» ab.

WPATH-Skandal
Offenbar hat der Bundesrat keine Kenntnis vom Skandal um die WPATHFiles in den USA: Dieser bezieht sich auf kürzlich geleakte Dokumente und interne Diskussionen. Obwohl bekannt war, dass Kinder und Jugendliche das Ausmass der Eingriffe nicht vollständig verstehen können, wurden sie von führenden Ärzten mit hochwirksamen Hormonen behandelt und irreversibel operiert. Nebenwirkungen wie physische und psychische Gesundheitsprobleme, Unfruchtbarkeit, Osteoporose oder Krebserkrankungen wurden bei Minderjährigen in Kauf genommen. Die Ärzte wussten vom experimentellen Charakter ihres Handelns an sehr jungen Schutzbefohlenen. Trotzdem setzten sie diese riskanten Behandlungen fort. Die Kritiker wiesen darauf hin, dass der Fokus auf die körperlichen Interventionen gelegt worden sei, ohne ausreichend auf die psychische Gesundheit der Minderjährigen einzugehen.

Melden Sie sich beim Verein Schutzinitiative, wenn im Klassenzimmer die Transgender-Ideologie propagiert wird. Zum Wohl ihres Kindes!

Alt-Nationalrätin Andrea Geissbühler, Kindergärtnerin, Polizistin, Präsidentin Verein Schutzinitiative, Bäriswil (BE)

Die «umfassende Sexualaufklärung» der WHO und der IPPF1 erklärt das Kind ab Geburt zum «sexuellen Wesen», das zu sexuellen Aktivitäten animiert werden soll. So sollen bereits Kita-Kinder über Masturbation «informiert» werden und «Lust erleben» dürfen. Ein solcher Unterricht schützt Kinder nicht, sondern macht sie anfälliger für sexuellen Missbrauch. Wir haben dazu Weihbischof Marian Eleganti um eine Einschätzung gebeten.

SCHUTZINITIATIVE AKTUELL:
Viele Institutionen sind mit der Problematik des sexuellen Missbrauchs konfrontiert. Die katholische Kirche veröffentlicht seit Jahren Berichte zu deren Aufarbeitung. In den staatlichen Bildungseinrichtungen gibt es eine nationale Liste der pädophilen Lehrpersonen ohne Unterrichtsberechtigung, die aber unvollständig ist. Und nun dringt eine pädophile Sexualpädagogik ungehindert immer tiefer in Betreuungseinrichtungen der ganz Kleinen ein. Was ist die geistliche Dimension dahinter?

Weihbischof em. Dr. Marian Eleganti:
Die säkulare Sexualpädagogik ist ausgesprochen ungeistlich im technischen Sinn des Wortes. Hinter jeder Unwahrheit und für den Menschen zerstörerischen Theorie steht aus geistlicher Sicht letztlich die dämonische Realität des Bösen. Die Hl. Schrift nennt Satan den Mörder von Anbeginn und den Lügner par excellence. Er inspiriert viele Theorien und deren Propagandisten und dies auf intelligente und raffinierte Weise, immer in schöne Worte und hehre Ziele verpackt. Das Verderbliche wird als Gewinn dargestellt. Es wäre naiv, dies zu ignorieren und zu verharmlosen. Das Böse tritt gerne im Kleid des Lichtes bzw. der Aufklärung auf.

SCHUTZINITIATIVE AKTUELL:
In den westlichen Gesellschaften scheint richtig oder falsch, gut oder böse eine Frage des Ermessens zu sein, und immer mehr Exponenten in Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Kirche und Kultur fallen einer moralischen Apathie anheim. Wohin geht die Reise ohne christliche Moral?

Weihbischof em. Dr. Marian Eleganti:
Man kann das Böse an seinen Früchten erkennen, auch mit den Augen der Vernunft. Insofern bildet der Glaube keine Voraussetzung dafür. Die auf die genannten Quellen zurückgehende Sexualpädagogik ist interessengeleitet, ein Produkt von Erwachsenen, die schwere Schuld gegenüber der Unversehrtheit von Kinderherzen und Jugendlichen auf sich laden. Sie ist auch falsch und unwissenschaftlich. Namhafte Kinderpädagogen widersprechen ihr. Kinder haben bis zu einem bestimmten Alter überhaupt kein Interesse an Praktiken, die ihnen Erwachsene beibringen. Eltern müssten da zum Wohl ihrer Kinder auf die Barrikaden gehen. Was hier an den Schulen im Sexualunterricht und in den Kitas in den Dunkelkammern abläuft, ist einfach alarmierend. Nur Verblendete können das gut finden.

SCHUTZINITIATIVE AKTUELL:
Internationale Organisationen wie die WHO oder die IPPF promoten das Recht, Sexualität ab Geburt zu leben. Wie können sich Bildungsfachleute, Eltern und Kinder geistlich stärken, damit sie sich dem Bösen widersetzen und das Gute fördern können?

Weihbischof em. Dr. Marian Eleganti:
Die Sexualpädagogik der genannten Organisationen müssen wir ablehnen und bekämpfen. Diese Organisationen sind von Lobbys gekapert und folgen dem grossen Geld. Da helfen nur gesunder Menschenverstand und schonungslose und breit angelegte Aufklärung über die wirklichen Drahtzieher. Eltern spüren, was für ihre Kinder gut ist. Man darf das nicht solchen Organisationen überlassen oder an den Staat delegieren und die Elternrechte entsprechend beschneiden. Den Eltern sage ich: Kämpft für Eure Rechte und für Eure Kinder! Organisiert Euch!

1 IPPF: International Planned Parenthood Federation

Von Prof. David Engels

Der belgische Historiker und Publizist, Prof. Dr. David Engels, schreibt exklusiv für diese Ausgabe von «Schutzinitiative aktuell» über die geistigen Hintergründe «moderner» Sexualaufklärung.

Ob es nun um die Eröffnung der Commonwealth Games oder der Olympischen Spiele geht, um den letzten Eurovision Song Contest, die Oper «Sancta», die Werke der gefeierten Marina Abramović oder, vor nur wenigen Tagen, das Strassenspektakel «La porte des ténèbres» in Toulouse: Kaum ein Monat vergeht, ohne dass ein Massenpublikum konfrontiert wird mit «künstlerischen» Motiven, die entweder den christlichen Glauben verhöhnen oder ganz offen auf satanische Gehalte anspielen – und die von den Medien, den Bildungsanstalten und den Polit-Eliten bizarrerweise in höchsten Tönen gelobt werden.

Das Böse liegt im Menschen
Die Apokalypse, das goldene Kalb, Gewaltverherrlichung, blasphemische Verzerrungen des Lebens Christi, antike oder alttestamentliche Dämonen, die Banalisierung widernatürlicher sexueller Praktiken, Verherrlichung des Teufels, und mitten drin, mal als Zuschauer, mal als Akteure, immer aber von den jeweiligen Autoritäten hineingezwungen: Kinder. Was ist los?

Das Böse liegt im Menschen selbst, und die Versuchung, das diabolische «non serviam»* auch zum Wahlspruch des eigenen Lebens zu machen, ist so alt wie die Geschichte und geht zurück bis auf den ersten Menschen, der von seiner göttlichen Fähigkeit freien Willens den falschen Gebrauch machte. Doch die fatale Omnipräsenz des Bösen darf uns nicht das Bewusstsein dafür verdunkeln, dass auch jenseits dieser fortwährenden Bereitschaft zum Widergöttlichen Phasen der Geschichte bestehen, die in signifikanter Weise mal mehr, mal weniger hiervon bestimmt sind.

Radikale Wende seit dem 16. Jahrhundert
Und ohne den vielen Zeugnissen von Glauben, Hoffnung und Liebe in der heutigen Welt Unrecht tun zu wollen, muss man sich doch eingestehen, dass es selten in der abendländischen Geschichte eine solche Präsenz von Symbolen gegeben hat, die man nur als «satanisch» bezeichnen kann. Sie gehen Hand in Hand mit der Banalisierung von Verhaltensweisen, die man mittlerweile nur noch als bewusste und radikale Umkehr all dessen verstehen kann, was unserer Zivilisation seit Jahrhunderten, ja eigentlich Jahrtausenden selbstverständlich war.

Die Gründe sind offensichtlich: Spätestens seit dem 16. Jh. bereitete sich eine radikale Wende vor, welche an die Stelle Gottes den Menschen, an die Stelle der Innerlichkeit die Expansion, an die Stelle der Tradition den Verstand setzte – ein «Humanismus», der sich im Laufe der Zeit immer mehr verselbständigte und schliesslich, mit dem Absterben des letzten Rests von Herkommen und Anstand, eben jenen «woken»* Geist hervorbrachte, der heute das Abendland dominiert. Angeblich säkular und atheistisch, kennzeichnet er sich de facto doch durch eben jene Selbstherrlichkeit, die den Kern des Diabolischen ausmacht. So ist es kein Wunder, wenn auch die Formensprache des Satanismus mitsamt der Faszination für alles traditionell Verbotene zunehmend Einzug hält in jene nur scheinbar «moderne» Ideologie. Diese zunehmende Übereinstimmung zwischen Modernismus und Satanismus war übrigens immer schon im Kern der sogenannten «Aufklärung» und ihrer bewussten Idealisierung Prometheus‘* und Lucifers angelegt, den eigentlichen Haupthelden jener Bewegung.

Die Vorlieben des Bösen: Kinder verderben
Dass dieses widergöttliche Programm nun bereits in den Schulen angekommen ist, ja die Schulen zum eigentlichen Schlachtfeld dieser Auseinandersetzung geworden sind, ist daher kein Wunder: Es geht um nichts weniger als die vielbeschworene «Lufthoheit über die Kinderbetten», und das zu einem Zeitpunkt, wo die letzten Reste abendländischer Tradition und christlichen Glaubens fast ganz verschwunden sind und es gilt, nicht nur die Unschuld der Kinder zu verderben – seit jeher eine der ganz besonderen Vorlieben des Bösen –, sondern auch einen «neuen Menschen» zu schaffen. Dieser soll sich von jeglicher Transzendenz völlig losgelöst, ganz im Paradox der Moderne verlieren, sich zum einen zwar auf ein blosses Tier unter anderen reduzieren zu lassen, zum anderen aber ebenso megalomane* wie widernatürliche Allmachtsphantasien zu verfolgen: Die unstillbare Sehnsucht des Menschen nach dem Wahren, Guten und Schönen wird durch die verschiedensten «Trans-» Ideologien bis zur Unkenntlichkeit pervertiert und verkommt zu jenen Alpträumen digitaler Unsterblichkeit, eugenischer Manipulation, Hybridisierung zwischen Mensch und Maschine und tragischer Negation natürlicher Geschlechtlichkeit, die allesamt nur in der vollkommenen Dystopie* enden können.

Aufruf an alle, sich zu wehren
Umso wichtiger ist es, sich mehr denn je zu wehren – in den Kindergärten, den Schulen, zu Hause, im Beruf, in der Öffentlichkeit, in den Kirchen oder im Familienkreis; zu wehren gegen die Banalisierung des Bösen durch Verharmlosung, Wegsehen oder den Verweis auf den «Fortschritt» oder gar die «Wissenschaft»; zu wehren gegen die Pervertierung der Kinder, die schon in kleinstem Alter an abnorme Sexualität, Blasphemie* oder Selbsthass gewöhnt werden sollen; zu wehren gegen die zunehmende Transformation der abendländischen Welt in eine Mischung aus Sodom und Babel, die genau dasselbe grässliche Ende wie ihre biblischen Urbilder nehmen muss. Und genau das ist auch die Absicht des Widersachers: Zu beweisen, dass Gottes Kreatur die in sie gesetzten Hoffnungen nicht erfüllt und der Widersacher somit mit seiner Ablehnung, sie zu verehren, recht behalten hat. Denn nicht eine neue, widergöttliche Stabilität, sondern den Schiffbruch der Menschheit will er erreichen. Das zu verhindern ist nicht nur ein öffentlicher Kampf, sondern allen voran einer, der sich im häuslichen Bereich vollzieht – und von dem einen keine noch so schwere materielle oder soziale Situation freisprechen kann.

*WORTERKLÄRUNGEN:

Non serviam – (lat. ‚ich werde nicht dienen‘) ist eine Phrase, die generell Luzifer zugeschrieben wird.

Woke Ideologie – ursprünglich für Aufmerksamkeit für rassistische Diskriminierung, heute ein im linken politischen Spektrum verwendeter Index für richtige Sprache und korrektes Verhalten.

Prometheus – eine Figur aus der griechischen Mythologie. Als Titan ist er der Herrschaft des Göttervaters Zeus unterworfen. Aufgrund von Ungehorsam wird er auf Befehl des Göttervaters gefesselt und in die Einöde des Kaukasusgebirges verbannt.

Megaloman – die Bodenhaftung verlierend, grössenwahnsinnig

Dystopie – Einöde, wüster, trauriger Ort. Eine Dystopie ist das Gegenteil der Utopie, die auf eine gute, schöne und friedfertige Zukunft verweist.

Blasphemie – Gotteslästerung

Weltwoche Nr. 49.24
(Bild ab Website weltwoche.ch)

Am 1. November 2024 ist in Deutschland das stark umstrittene Selbstbestimmungsgesetz in Kraft getreten. Frauen und Mädchen müssen dort jetzt aufpassen, wenn sie eine öffentliche Toilette benützen. Jederzeit muss in bis anhin Frauen vorbehaltenen Räumen in Restaurants, Hotels, Einkaufszentren, Kinos, Thermalbädern oder in der Sauna mit einer speziellen Sorte von Männern gerechnet werden: Mit «Transfrauen». Gewalt und Missbräuche durch Sexualstraftäter drohen. Bei Zuwiderhandlungen gegen das Selbstbestimmungsgesetz können hohe Bussen ausgesprochen werden. 

Per blossem Sprechakt kann jeder Bürger in Deutschland seit anfangs November seinen Geschlechtseintrag und seinen Vornamen ändern lassen. Medizinische oder psychologische Abklärungen sind nicht mehr nötig. Das gilt auch für Kinder! Für Kinder von 0 bis 14 Jahren dürfen nur die Eltern die Geschlechtsänderung beim Standesamt beantragen. Ab 14 Jahre dürfen Teenager ihren Antrag selbst abgeben. Sind die Eltern nicht einverstanden, wird ein Familiengericht eingeschaltet, welches nach Abklärungen durch einen Richterspruch die Zustimmung für die Änderung des Geschlechtseintrages und den neuen Vornamen anstelle der Eltern geben kann.

Zahlreiche Mediziner, Juristen, feministische und christliche Gruppierungen lehnen das Selbstbestimmungsgesetz aus gewichtigen Gründen ab.

Sogar eine jordanische UN-Sonderberichterstatterin für Gewalt gegen Frauen und Mädchen, Reem Alsalem, fordert Deutschland auf, unverzüglich Massnahmen zu ergreifen, um weibliche Schutzräume zu erhalten. Ein Missbrauch des Verfahrens durch Sexualund Gewalttäter müsse verhindert werden. Alsalem ist ebenso besorgt über das gesetzliche Verbot, das tatsächliche Geschlecht einer Person offenzulegen, zu erforschen oder zu erfragen. Denn: Es drohen Bussen bis zu 10’000 Euro!

Das neue Gesetz wird nicht abschätzbare Auswirkungen auf die Meinungs-, Gewissens- und Religionsfreiheit haben. Zudem wird die Tür zur «Umoperation» von Kindern weit aufgestossen.

 

Der Fall Genf – nur einer von vielen?

Andrea Geissbühler
Alt-Nationalrätin Bäriswil (BE)

Der Verein Schutzinitiative setzt sich seit seiner Gründung für das Kindeswohl ein. Dieses ist in Artikel 3 der UN-Kinderrechtskonvention geregelt, welche die Schweiz 1997 ratifiziert hat und seit März desselben Jahres in Kraft ist. So hält die UN-Kinderrechtskonvention fest: «Bei allen Massnahmen, die Kinder betreffen, gleichviel ob sie von öffentlichen oder privaten Einrichtungen der sozialen Fürsorge, Gerichten, Verwaltungsbehörden oder Gesetzgebungsorganen getroffen werden, ist das Wohl des Kindes ein Gesichtspunkt, der vorrangig zu berücksichtigen ist.»

Zentral in diesem Zusammenhang ist ebenfalls Artikel 9 der UN-Kinderrechtskonvention, welcher garantiert, dass Kinder grundsätzlich nicht von ihren Eltern getrennt werden dürfen.

Mit Verweis auf genau jenes Kindeswohl versucht die LGBTQ+-Lobby derzeit in der Schweiz zunehmend die sogenannte «soziale Transition» (Geschlechtsumwandlung) von Kindern und Jugendlichen am Elternhaus vorbei durchzusetzen. So sollen Eltern, also die nächsten Bezugspersonen jener Kindern und Jugendlichen, die in der Schule «sozial transitionieren» und etwa einen Namen und Pronomen annehmen oder Kleidung tragen wollen, die nicht ihrem biologischen Geschlecht entsprechen, möglichst nichts von der «Transition» mitbekommen. Fälle von verdeckter «sozialer Transition» führten denn auch kürzlich zu einem Protestbrief besorgter Eltern an die Zurcher Gesundheitsdirektorin und Regierungsrätin Natalie Rickli.

Wer gedacht hat, schlimmer geht es nicht, täuscht sich gewaltig, wie ein kürzlich bekanntgewordener Fall zeigt: Unter Verweis auf das «Kindeswohl» hat die Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde KESB im Kanton Genf den Eltern ihre mittlerweile 16-jährige Tochter entzogen, nachdem diese eine «Geschlechtsidentitätsstörung» geltend gemacht hatte. Die Eltern waren aber weder mit der «sozialen Transition» in der Schule noch mit der Einnahme von sogenannten Pubertätsblockern einverstanden. ADF International, eine in Wien ansässige Organisation für unentgeltlichen Rechts-
schutz, unterstützt mittlerweile die Genfer Eltern beim Kampf gegen die Behörden, ihre Tochter zurückzuerhalten.

Dieser Fall zeigt: Die Transgender-Ideologie ist drauf und dran, ihren Weg durch die Institutionen und insbesondere die Gerichte zu gehen. So zuletzt im Juni 2023, als das Bundesgericht unter Vorsitz eines SP-Richters urteilte, dass die Kündigung einer Lehrperson, die sich beständig weigerte, ein Mädchen mit einem Jungennamen und als «er» anzusprechen, zulässig sei. Und es geht noch weiter: So hat die Lobbyorganisation «Transgender Network Switzerland» (TGNS) einen 32-seitigen «Best-Practice-Leitfaden für eine Transition in Schule und Ausbildung» herausgegeben. Hier eine Kostprobe einer für Lehrerinnen und Lehrer gedachten Frage: «Eine Schülerin hat sich für eine Transition entschieden. Was mache ich, wenn ihre Eltern ablehnend reagieren?» Antwort: «Auf jeden Fall sollte man sich als Lehrperson/Schule in dieser Situation an TGNS wenden, um sich beraten zu lassen und die Handlungsmöglichkeiten auszuloten.»

Deshalb drehen wir jetzt den Spiess um: Haben auch Sie Fälle von «sozialer Transition» an der Schule Ihrer Kinder erlebt oder Kenntnis von der Propagierung der Transgender-Ideologie im Klassenzimmer? Dann melden Sie sich noch heute beim Verein Schutzinitiative (Tel. 061 702 01 00, info@schutzinitiative.ch), Sie erhalten unbürokratische und unentgeltliche Unterstützung zum echten Wohl Ihres Kindes.

Alt-Nationalrätin Andrea Geissbühler,
Präsidentin Verein Schutzinitiative, Bäriswil (BE)

Immer mehr Bilderbücher für Kinder zeigen nicht mehr nur die natürliche Familie, sondern vielmehr ideologisch geprägte «Familien»-Formen der «Vielfalts-» und Transgender-Propaganda. In einer Luzerner Kita fand ein besorgter Familienvater sogar Informationen über künstliche Befruchtungsmethoden und die in der Schweiz verbotene Leihmutterschaft. Darüber aufgebracht, wendete er sich an den Verein Schutzinitiative.

«Ein Baby! Wie eine Familie ensteht», so lautet der Titel des Buches, das ein Vater in einer Luzerner Kita vorfand, als er sein Kind in deren Obhut bringen wollte. Bereits die Regenbogenfarben, aber auch der Titel fielen ihm auf.

Die gesellschaftliche «Vielfalt» wird in diesem Buch richtiggehend gefeiert. So ist die natürliche Familienkonstellation Mann-Frau-Kinder unter zehn unterschiedlichen «Familien»-Formen in der Minderheit. Abgebildet sind u.a. ein alleinstehender Mann mit einem Kind und zwei alleinstehende Frauen, einmal mit einem Kind und einmal mit Zwillingen. Auch homosexuelle Männer- und Frauenpaare mit einem Kind sind aufgeführt. Was auch nicht fehlen darf in dieser Vielfaltsgesellschaft sind eine Frau mit Kopftuch und viele interkulturelle Paare mit bunten Hautfarben. Klar ist: Vater und Mutter soll es für die Entstehung eines Babys offenbar nicht mehr brauchen. Eine «Eizelle, eine Samenzelle und eine Gebärmutter» genügen!

Im Bilderbuch wird erklärt, dass das Baby «im Bauch eines Menschen» heranwachse und das Baby «von einer Person in die Welt gebracht» werde. Das Auslöschen des Begriffs «Mutter» ist zutiefst frauen- und familienfeindlich, wobei die Frau zur Gebärmaschine reduziert wird. Gleichzeitig impliziert diese Schreibweise, dass das ungeborene Kind im Mutterleib weder Mensch noch Person ist.

Wenn Babys älter werden, so ist in diesem Bilderbuch zu lesen, «finden manche Menschen heraus, dass ihr biologisches Geschlecht nicht ihr wahres Geschlecht» sei. Einige würden sich dann entschliessen, «ihr Äusseres an ihr Empfinden» anzupassen. Mehr Kinder gefährdende TransgenderPropaganda für Kita-Kinder geht nicht!

Sogar die in der Schweiz verbotene und äusserst umstrittene Leihmutterschaft (siehe Kasten) wird unkritisch als gleichwertig dargestellt, eine politische Botschaft in der Kita, deren Bedeutung Kinder in diesem Alter noch nicht erfassen können.

Falls Sie, liebe Leserin, lieber Leser, solche ideologischen Machwerke in der Kita oder im Kindergarten entdecken, informieren Sie bitte den Verein Schutzinitiative.

«Ich kauf mir ein Kind – das unwürdige Geschäft mit der Leihmutterschaft»

Vortrag von Birgit Kelle
Samstag, 9. November 2024, 14:00 Uhr
Hotel Arte, Olten
Anmeldung: info@neuer-ruetlibund.ch

Birgit Kelle ist Journalistin, Buchautorin und Mutter von vier Kindern. In der deutschen Medienlandschaft ist sie gefragte Expertin zu den Themen Gender-, Frauen- und Familienpolitik.

Dr. Eithan Haim

In den USA geht die Transgender-Ideologie um. Opfer sind oft Jugendliche, welchen der Weg zu einer Umoperation des Geschlechts allzu leicht gemacht wird, manchmal ohne Wissen der Eltern. Kritische Mediziner schlagen Alarm und sprechen von Verstümmelung von Jugendlichen. In der Schweiz ist die Situation noch nicht so weit fortgeschritten, doch immer mehr gefährden die Auswüchse der Transgender-Ideologie an Schulen und in Kliniken auch hierzulande die Kinder.

In Texas müssen der mutige Chirurg Dr. Eithan Haim und seine Familie einen hohen Preis dafür bezahlen, dass er ein geheimes medizinisches Transgender-Programm für Hunderte von Minderjährigen ab dem 11. Lebensjahr am Kinderspital in Texas an die Öffentlichkeit gebracht hat. Anfang Juni standen um 7 Uhr morgens drei schwer bewaffnete US Marshals vor seiner Haustüre. Sie wollten ihn einschüchtern und eröffneten ihm, dass das US-Justizministerium der Biden-Regierung Strafklage gegen ihn erhoben habe. Es drohen im schlimmsten Fall eine Busse von bis zu 250’000 Dollar und 10 Jahre Haft.

Dr. Eithan Haim ist in der Zwischenzeit mit Anwaltsrechnungen von über 300’000 Dollar konfrontiert, die er nur mit der Auflösung aller Ersparnisse decken kann. Durch eine erfolgreiche Spendenaktion konnte er in der Zwischenzeit ein Geldpolster für die laufenden Prozesskosten anlegen.1 Er rechnet mit Anwaltskosten von insgesamt mehr als einer Million Dollar.

Dr. Ethan Haim weist darauf hin, dass diese «Kids» an verschiedenen psychischen Problemen litten, welche aber gänzlich ignoriert würden. Anstelle einer korrekten Abklärung würden Hormonblocker und gegengeschlechtliche Hormone abgegeben und damit der Weg zu einer späteren Amputation von gesunden Körperteilen eingeschlagen. Und das sei eine Verstümmelung von Kindern. Den Transgender-Aktivisten wirft er vor, eine «Anti-Sprache» zu verwenden, welche nicht der Wahrheit entspricht, sondern der Ideologie. Eine solche Medizin sei nicht auf die Heilung des Patienten ausgerichtet, sondern auf seine Zerstörung. Eigentlich handle es sich um blosse Lügen. Mit medizinischen Erkenntnissen habe das nichts mehr zu tun.

Für Dr. Ethan Haim steht fest: Das Justizministerium will damit allen potentiellen Whistleblowern klarmachen, dass für das Infragestellen der herrschenden politischen Ideologie und für das Festhalten an der Wahrheit die «Staatliche Faust» ausgefahren wird. Und man kriminalisiere ihn nur, um ihn und Drittpersonen einzuschüchtern und an ihm ein Exempel zu statuieren, aber er werde auf keinen Fall vor dieser Ideologie in die Knie gehen.2

In Kalifornien hat Seth Stemen, ein Mitglied der Schulaufsicht des Marysville Joint Unified School District, Anfang August 2024 in einer mutigen Rede die Rechte von Eltern verteidigt und die staatlichen Übergriffe auf die Familie kritisiert. Im Zentrum seiner Kritik stand ein Gesetz, das vom demokratischen Gouverneur Gavin Newsom im Juli unterschrieben wurde und per 1.1.2025 in Kraft treten soll. Es verbietet Schulen, Eltern zu benachrichtigen, wenn ihr
Kind in der Schule mit einem anderen Namen oder Pronomen angesprochen werden möchte. Wenn also z.B. Tim plötzlich Tina heissen will und die Pronomen von «er/ihm» zu «sie/ihr» wechseln will, kann dieser soziale Geschlechterwechsel in der Schule ohne das Wissen der Eltern eingeleitet werden. Die Eltern dürfen dann ohne das Einverständnis des Kindes nicht mehr informiert werden.

Wie Seth Stemen sagt, kann dieser soziale Wechsel des Geschlechtes zur Verabreichung von Pubertätsblockern und gegengeschlechtlichen Hormonen bis zur körperlichen und psychischen Verstümmelung der Heranwachsenden führen. Beschönigend und aus ideologischen Gründen wird die «Umoperation» dann als «Geschlechtsangleichung» bezeichnet.

Seth Stemen

Ein Journalist, der gar keine Freude an diesem Votum hatte, bezeichnete Seth Stemens Rede als «hasserfüllt» und meint, er sei «transphob», «extrem rechts» und «kümmere sich nur um seinen Gott».

Man kann heute davon ausgehen, dass Tausende Schulen in den USA die Eltern nicht mehr informieren, wenn ihr Kind an der Schule das soziale Gechlecht wechselt. Der Kampf für die Rechte der Eltern in Kalifornien werde aber ungehindert fortgesetzt, hält die Aktionsgruppe «California Family Council» fest. Die Stimmen der Familien dürften in der Politik und im Klassenzimmer nicht zum Schweigen gebracht werden.

In der Schweiz teilten Eltern dem Verein Schutzinitiative mit, dass an der Schule ihres Kindes im Kanton Zürich ohne ihr Wissen das soziale Geschlecht gewechselt worden sei. Als sie später davon erfuhren, seien sie schockiert gewesen und hätten das Vertrauen in die Schule derart verloren, dass sie das Kind nun in eine Privatschule schicken.

Neun Väter und Mütter erhoben Anfang Jahr in einem Elternbrief an die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli und an die Kantonsärztin Dr. Christiane Meier schwere Vorwürfe. Im Zentrum der Kritik steht die Klinik für Jugendpsychiatrie und Psychotherapie (KJPP) in Zürich und deren stellvertretende Direktorin, Dr. Dagmar Pauli. Diese Elterngruppe, mit der Bezeichnung «Verein für einen angemessenen Umgang mit Fragen zum Geschlecht bei jungen Menschen» (AMQG/AUFG), kritisiert im Brief, dass man ihre Kinder nicht sorgfältig auf alle psychischen Probleme abgeklärt habe, bevor die Diagnose «Geschlechtsidentitätsstörung» gestellt worden sei. Zudem sei die sofortige «soziale Transition» von den Ärzten und Therapeuten der Klinik «empfohlen und vollzogen worden, ohne Einbezug der Eltern». Weiter wurde von der Klinik mit der Behauptung Druck gemacht, das Kind könnte sonst Selbstmord begehen (SRF Investigativ vom 17.01.2024).

Elon Musk, der CEO von Tesla, hat einen Sohn (unter seinen zwölf Kindern), der sich als Transfrau bezeichnet. Zitat Musk: «Mein Sohn ist durch das ‹Woke-Mind-Virus› getötet worden». Er sei damals hereingelegt worden, als er die Dokumente für Xavier unterschieben habe. Auch habe es eine Menge Verwirrung gegeben. So sei ihm gesagt worden, dass sein Sohn Selbstmord begehen könnte. Heute will sein Sohn nichts mehr mit seinem Vater zu tun haben. Er trägt
den Namen Vivian Jenna Wilson und ist 20 Jahre alt.

Der Verein Schutzinitiative setzt sich dafür ein, dass in Kitas, Kindergärten und Schulen keine Lerninhalte vermittelt werden, welche Kinder auf die Transgender-Schiene «Soziale Transition – Pubertätsblocker – gegengeschlechtliche Hormone – Amputation von gesunden Körperteilen» verleiten.

Am 16. August 2024 hat der Oberste Gerichtshof der USA den Antrag der Regierung Biden-Harris abgelehnt, in einem Bundesgesetz («Title IX») die Bedeutung des Wortes «Geschlecht» zu ändern, um «Geschlechtsidentität» einzuschliessen. «Die radikale Neudefinition von Geschlecht durch die Biden-Harris Regierung bedroht die Sicherheit und die Privatsphäre der Schüler», sagte ein Vertreter von Alliance Defending Freedom (ADF), einer NGO, welche sich für die Religions- und Meinungsfreiheit und für die elterlichen Rechte einsetzt.

1 https://www.givesendgo.com/texas_whistleblower
2 Dr. Eithan Haim, Texas Children’s Hospital Exposed for Illegal Gender Affirming Care, The Jordan B. Peterson Podcast Nr. 459