Die Tanzgruppe bei einer ihrer anderen Aufführungen (Bild ab Website alfredozinola.com).
Es geschah am helllichten Tag an einer Grundschule in Köln: In einer Tanzvorführung vor Kindern gaben sich zwei Männer Zungenküsse und leckten sich gegenseitig. Entsetzte Eltern riefen die Polizei. Die Verantwortlichen verteidigen diese perverse Form der Frühsexualisierung.
Die Schlagzeilen lassen die Alarmglocken schrillen: «Skandal-Theater an der Grundschule: Tänzer leckten sich vor den Augen der Kinder ab», berichtete die «Bild»-Zeitung. «Fussfetisch und Zungenküsse: Was es früher nur im Hinterzimmer gab, macht nun Schule. Grundschule, um genau zu sein», schrieb die «Junge Freiheit». «Zungenküsse vor Grundschülern – Tänzer sorgen für Entsetzen bei Eltern», so der «Fokus». «Küssende Tänzer lassen Eltern die Polizei rufen», meldete die «Rheinische Post».
Was ist passiert? Der Vorfall fand im April dieses Jahres an der Montessori-Grundschule im Kölner Stadtteil Mülheim statt. Zwei offenbar homosexuelle Männer zeigten ein Theaterstück mit dem Namen «Dornröschen Kiss». Dabei kam es zu Zungenküssen und Fetisch-Praktiken wie das Lecken von Füssen.
Die Skandalaufführung war kein Einzelfall und auch nicht zufällig, sondern Teil eines «längerfristig angelegten Projektes», wie die Schulleiterin in einem Brief an die Eltern schreibt. Das Projekt wird sogar durch Steuergelder unterstützt. Es gehört zur sogenannten «Spitzenförderung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen». Dabei wurde die Montessori-Grundschule in Köln als eine von zwei «Projektschulen» für die Aufführung des Tanzensembles ausgewählt.
Bereits im November letzten Jahres fand der erste Teil des Projekts statt. Der zweite Teil war nun eine Improvisation «zum Thema Kiss – Nähe und Distanz». Das explizite Theater mit Zungenküssen und Fusslecken von erwachsenen Männern ist bereits für Kinder ab 6 Jahren zugelassen. Die Schulleiterin rechtfertigt die Skandalaufführung mit schwammigen Worten: «Mit Bezug zu den Richtlinien für die Grundschule ist es Aufgabe der Schule, die Entwicklung von Werthaltungen und Einstellungen zu unterstützen, die für das Leben in einer demokratischen Gesellschaft unverzichtbar sind.» Es gehöre «auch in der Grundschule für die Schülerinnen und Schüler dazu, Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Lebenssituationen von Menschen in ihrem Umfeld (u.a. Familienformen) zu beschreiben und sich mit gender- und kulturbezogenen Vorurteilen und Stereotypen auseinanderzusetzen», so die Schulleiterin.
Wie gezielt und ideologisch die Primarschüler sexualisiert und mit sexuellen Fetisch1-Praktiken konfrontiert werden, zeigen die Reaktionen der Verantwortlichen: Weder die Lehrer noch die Schulleitung, noch die Schulpflege zeigten sich empfänglich für die Kritik betroffener Eltern. Im Gegenteil: In einem «Elternbrief der Schulpflegschaft» verteidigt diese die Theateraufführung offensiv. Dabei behauptet die Schulpflege: «Alles, was gezeigt wurde, war angemessen.» Es ist aus Sicht der Verantwortlichen also «angemessen», dass bereits Erstklässler im Unterricht sich küssende und leckende Tänzer anschauen müssen. Schliesslich versucht sich die Schulpflege mit dem Argument herauszureden, «Ästhetik» sei subjektiv. Als ob es sich hier um ästhetische Fragen handelte.
Statt sich ernsthaft der Problematik zu stellen, geht die Schulpflege in die Gegenoffensive und behauptet, die Performance sei in den Medien «falsch» dargestellt worden. «Die Berichterstattung ist rufschädigend für Schule und Künstler, demotivierend für die Lehrkräfte und verursacht darüber hinaus jede Menge Arbeit, die auch wir Elternvertreter auffangen, da wir nun natürlich Anfragen aus allen möglichen Medien bekommen.»
Weiter schreibt sie: «Darüber hinaus machen wir uns mächtig Sorgen, dass wir mit einem solchen Verhalten und solcher Berichterstattung unsere Lehrerinnen und Lehrer vergraulen. Und das wollen wir auf gar keinen Fall!» Zum Schluss fordert die Schulpflege das «liebe» Lehrerkollegium auf, «bitte macht weiter so, ihr macht das toll».
Aufruf: Der Verein Schutzinitiative setzt sich für den Schutz unserer Kinder und für ihre gesunde Entwicklung ein und bittet sie, solche Kindsgefährdungen an Schulen zu melden.
Die Zitate machen deutlich, dass die Verantwortlichen nicht die geringste Einsicht zeigen und nicht von ihrer ideologischen Mission abzubringen sind. Dabei ist der Chef der Tänzer-Truppe, Alfredo Zinola, einschlägig bekannt. Sein Interesse am Kindertheater habe ihn dazu geführt, Werke über «Familie und Intimität» zu schaffen. Er wolle Fragen über «intime Sphären und die Notwendigkeit und Neugier des Voyeurismus» aufwerfen. 2015 zeigte er eine Tanzperformance, die «eine mögliche Revolution kindlicher Objekte» aufwerfe. In der Performance «Pelle» («Haut») liess Zinola nackte Tänzer mit verbundenen Augen, die nur eine Unterhose trugen, von Kindern berühren. Ziel sei es gewesen, sich mit «der Neugier, die nackte Körper auslösen können, zu beschäftigen», erklärte er.
Die Tanzaufführung sorgte gemäss Medienberichten «für entsetzte Eltern und irritierte Kinder». «Als ich meine Tochter aus der Schule abholte, erzählte sie mir davon. Weil ich prüfen wollte, ob das wirklich so stimmt, fragte ich bei den anderen Eltern nach. Sie bestätigten mir diese Handlungen. Ich verstehe bis heute nicht, welchen pädagogischen Aspekt das Ganze hatte», sagte eine Mutter gegenüber «Bild». Und weiter: «Den Eltern ist wichtig zu betonen: ‹Wir sind nicht homophob. Wir hätten genauso reagiert, wenn das gleiche ein Mann und eine Frau getan hätten.›» Die Aufführung wurde schliesslich zu einem Fall für die Polizei. «Kinder sollen sich wohl geekelt haben und sind hinausgelaufen, wurden dann aber nach Angaben der Eltern wieder reingeschickt», so ein Sprecher der Kölner Polizei.
Umso wichtiger ist es, dass der Widerstand gegen solch gefährliche Exzesse einer perversen Frühsexualisierung in den Schulen gestärkt wird.