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Dr. Gut: «Bund gibt Anal-Sex-Tipps für 12-Jährige»

Eine vom Bund finanzierte Broschüre animiert Schülerinnen und Schüler ab 12 zur Verwendung von «Anal Plugs» und anderen Sex-Spielzeugen. Ein Skandal mit Ansage und System.

  • Kolumne von Dr. Philipp Gut

Die Sexualaufklärungsbroschüre «Hey You» ist im letzten Jahr erschienen, macht aber erst jetzt Schlagzeilen. Die Pendlerzeitung «20 Minuten» widmete ihr eine Titelgeschichte. Die skandalträchtigen Fakten: «Hey You» gibt bereits 12-jährigen Kindern detaillierte Anweisungen zur Verwendung von Sexspielzeugen. Sie erklärt, wie man sogenannte «Anal Plugs» benutzt oder ein «Lecktuch» über den «Vaginal- oder Analeingang» legt.

Herausgeberin der Broschüre ist die Stiftung Sexuelle Gesundheit Schweiz, die jedes Jahr mit gegen einer Million Franken vom Bund unterstützt wird. Wir alle zahlen also mit unseren Steuergeldern für die Anal- und anderen Sex-Tipps für 12-Jährige. Ein Skandal mit Ansage und System.

Wo bleibt die parlamentarische Kontrolle?

Auch wenn sich Eltern und weite Teile der Öffentlichkeit jetzt entsetzt die Augen reiben: Die Darstellungen in «Hey You» sind kein Ausrutscher. Die vom Bund gefütterte Stiftung Sexuelle Gesundheit Schweiz ist seit Jahren auf diesem Kurs – und erhält trotzdem regelmässig Steuergelder. Wo bleiben da die Aufsicht und Kontrolle der vom Volk gewählten Parlamentarierinnen und Parlamentarier?

«Masturbationszimmer in Kitas»

Was das Ganze noch beunruhigender macht: Auch andere Organisationen und sogenannte Sexualpädagogen kennen keine Grenzen mehr, wenn es um die angebliche Aufklärung von Jugendlichen und Kindern geht. Die Sexualpädagogin Tina Reigel forderte im Magazin «Wir Eltern» sogar «Masturbationszimmer in Kitas». Und sie erklärte, warum es «gut» sei, dass bereits «Erstklässler*innen» in der Schule dazu angeleitet werden, eine «Klitoris aus Knete» zu basteln.

Oder nehmen wir die Organisation GummiLove, die «Kaugummis, Kondome, Gleitcreme» an 13-Jährige verteilt. Sie habe in einem Monat schon über 21 000 Sex-Sets an Jugendliche abgegeben, rühmt sie sich selbst.

Erwachsene drängen Kinder in Sex-Welt

Was geht hier vor? Niemand hat etwas gegen eine altersgerechte und respektvolle Sexualaufklärung. Die genannten Beispiele sind aber alles andere: Sie projizieren erwachsene Vorstellungen von Sexualität auf Minderjährige. Und sie drängen Kinder in eine Sex-Welt, die nicht die ihre ist. Oder möchten Sie, dass Ihre 12-jährige Tochter oder Ihr 12-jähriger Sohn in der Schule erklärt bekommen, wie sie «Anal Plugs» verwenden sollen?

Missbrauch sind Tür und Tor geöffnet

Es stellt sich die Frage, ob diese Form der Frühsexualisierung nicht auch juristische Konsequenzen haben kann. Haben muss. Wenn Erwachsene mit 7-Jährigen Vulvas und Penisse kneten oder 4-Jährige zum Masturbieren anhalten, sind die Grenzen zum sexuellen Missbrauch fliessend. In der Pädokriminalität spricht man von «Grooming», wenn sich Erwachsene Minderjährigen mit Missbrauchsabsichten nähern. Auch die Anstiftung zu einer strafbaren Handlung kommt in Betracht.

Was die «modernen» Sexualpädagogen dabei fahrlässig ausser Acht lassen, ist das riesige Machtgefälle zwischen Erwachsenen und Kindern. Das ist brandgefährlich. Und öffnet Tür und Tor für Missbrauch.

Dr. Philipp Gut schreibt auf dem Online-Verbund von Portal24 jede Woche eine Kolumne, die auf den 16 dem Verbund angeschlossenen Portalen jeden Sonntagmorgen publiziert wird. Philipp Gut ist Buchautor und einer der profiliertesten Journalisten der Schweiz. Mit seiner Kommunikationsagentur Gut Communications GmbH berät er Parteien, Verbände, Unternehmen und Private.

 

www.gut-communications.ch