«Sexualkunde: Ab welchem Alter ist sie sinnvoll?», Ausgabe vom 3. März
Der Sexualkundeunterricht in der Schule als Ergänzung zur Aufklärung durch die Eltern ist unbestritten und wichtig: Sexuellen Übergriffen, ungewollten Schwangerschaften und sexuell übertragbaren Krankheiten muss präventiv durch Aufklärung entgegengewirkt werden. Aber die Sexualisierung unserer Gesellschaft hat in Kindergärten nichts zu suchen.
Ein Kind soll frei von jeglichem Drang, sich mit der Sexualität auseinandersetzen zu müssen – wenn es noch nicht von sich aus dafür bereit ist – aufwachsen dürfen. Ist eine Neugier da, soll darauf eingegangen werden, sowohl von Eltern als auch von Lehrerinnen und Lehrern. Aber kein Kind, welches noch nicht bereit dafür ist, darf dazu gezwun- gen werden. Aufklärung ist wichtig und kann vor sexuellen Übergriffen schützen. Doch Missbrauchsprävention ist keinesfalls mit sexueller Aufklärung gleichzusetzen. Ein Kind braucht kein detailliertes Bild eines Geschlechtsteils, um zu wissen, dass Fremde es nicht an Intimzonen berühren dürfen.
Im Übrigen werden sexuelle Übergriffe nicht nur von Erwachsenen verübt. Auch unter Kindern und Jugendlichen kommen diese vor und können gravie- rende Schäden an der Psyche eines Kindes anrichten. Lässt man Kinder im Kindergarten mit Plüschpenissen und Plüschvaginen spielen, wird nichts anderes erreicht, als dass solche Vorfälle sogar provoziert werden. Mein Sohn soll im Kindergarten mit Autos spielen und Bilder von Regenbögen malen und sich keine Gedanken über Geschlechtsverkehr machen müssen.
ELIAS MEIER, KANTONSRATSKANDIDAT JCVP, NOTTVVIL
Neue Luzerner Zeitung