aus dem Standpunkt EDU UDF vom 08.03.2016
Initiative «Schutz vor Sexualisierung in Kindergarten und Primarschule» wurde zurückgezogen
Die Ziele der Initiative werden weiterverfolgt. Besorgte Eltern sollen einen starken Partner haben, der sich auf allen gesellschaftspolitisch relevanten Ebenen für den Schutz unserer Kinder vor ideologisch motivierten sexualpädagogischen Experimenten einsetzt. Am 30. Januar 2016 wurde deshalb der Verein «Schutzinitiative» in Olten gegründet.
Die Eidgenössische Volksinitiative «Schutz vor Sexualisierung in Kindergarten und Primarschule» wurde im Dezember 2013 mit 110 000 gültigen Unterschriften eingereicht und von der Bundeskanzlei für formell zustande gekommen erklärt. Ziel der Volksinitiative war, Kinder im Kindergarten und in den ersten zwei Klassen der Primarschule vor obligatorischem Sexualkundeunterricht zu schützen. Dies nicht aus Motiven einer «hinterwäldlerischen Prüderie», sondern aus echter Besorgnis, dass sogenannte Sexualpädagogen mit Experimenten, welche sowohl wissenschaftlich, wie auch moralisch jeglicher Grundlage entbehren, unsere Kinder einer Frühsexualisierung unterziehen, die rein ideologisch begründet ist und letztlich nur einem Ziel dient – der Zerstörung der traditionellen Familie.
Schutz für Kinder
Das Initiativkomitee hat entschieden, die Volksinitiative zurückzuziehen und das Komitee in einen Verein umzuwandeln. Grund dafür war die Feststellung, dass die Initiative allein schon durch das Zustandekommen viel bewegt hat. So wurde z. B. das «Kompetenzzentrum für Sexualpädagogik» in Luzern geschlossen und der Lehrplan 21 der Deutschschweizer Kantone enthält keinen Sexualkundeunterricht mehr vor demvollendeten 10. Altersjahr. Eine weitere Begründung lag in der Befürchtung, dass ein allfälliger Misserfolg an der Urne diesen destruktiven Kräften eine folgenschwere Legitimation verschafft hätte.
Der Vereinsvorstand wird von mehreren national bekannten Politgrössen angeführt. Das Präsidium hat alt Nationalrat Toni Bortoluzzi (SVP/ZH) übernommen Ihm zur Seite stehen u. a. die beiden Nationalrätinnen Roberta Pantani (Lega/ TI) und Verena Herzog (SVP/TG) sowie der ehemalige Co-Präsident des Initiativkomitees Nationalrat Dr. Sebastian Frehner (SVP/BS). Der Verein setzt sich aktiv für den Schutz vor Sexualisierung von Kindern in Kindergarten und Primarschule ein. Er bekämpft insbesondere obligatorischen Sexualkundeunterricht für Kinder vor dem vollendeten 9. Altersjahr, nicht aber eine altersgemässe Sexualaufklärung zur Vermittlung von Wissen über die menschliche Fortpflanzung und Entwicklung, sowie Unterricht zur Prävention von Kindsmissbrauch ab dem Kindergartenalter. Darüber hinaus wendet er sich gegen jeden nicht altersgemässen Sexualkundeunterricht für Kinder auch in höheren Stufen der Volksschule.
Enthemmte Gesellschaft
An der Gründungsversammlung vermittelte uns Frau Tabea Freitag, Diplompsychologin und Psychotherapeutin, mit ihrem Referat einerseits einen Einblick in die höchst bedenklichen Entwicklungen hinsichtlich Pornografiekonsum von Kindern und Jugendlichen und deren Folgen für die Gesellschaft, andererseits konnte sie u. a. anhand ihres Buches «Fit for Love» überzeugend aufzeigen, wie altersgerechter und beziehungsorientierter Sexualkundeunterricht aussehen kann. Bezeichnend für die Wahrnehmung in der Gesellschaft titelte die Schweizerische Depeschenagentur (SDA) in ihrer Medienmitteilung: Verein «Schutzinitiative» kämpft gegen Sexualkundeunterricht. Diese Sichtweise spiegelt das Unvermögen, z. B. dem Begriff «Scham», eine ideologiefreie Bedeutung zuzuordnen. Anstelle einer Schutzfunktion für die psychosoziale Integrität unserer Kinder, wird der Begriff als Markenzeichen einer «lustfeindlichen Verklemmtheit» missinterpretiert.