Die Propagandisten einer Frühsexualisierung handeln ohne jede wissenschaftliche Grundlage, sagt Prof. Dr. Jakob Pastötter. Der renommierte Sexualwissenschafter kritisiert die Behauptung, Kinder seien «sexuelle Wesen ab Geburt». Damit werde dem Missbrauch von Kindern Tür und Tor geöffnet.
Die folgenden Aussagen von Prof. Pastötter beruhen auf einem Interview, das er am 29. August 2024 im «Polit-Talk» auf Hoch2 TV gegeben hat (siehe dazu auch QR-Code unten).
Dr. Philipp Gut: Herr Prof. Pastötter, die Frühsexualisierung gibt zu reden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) statuiert, der Mensch sei ein «sexuelles Wesen» ab Geburt! Viele übernehmen das. Lobbyorganisationen tragen diese Doktrin in die Schulen, ja sogar in vorschulische Einrichtungen hinein. Die Fachstelle Adebar in Graubünden etwa bietet Sexualaufklärungskurse für Kindergärten an und beteuert, das sei alles ganz harmlos. Was sagen Sie aus sexualwissenschaftlicher Sicht zu dieser Problematik?
Prof. Dr. Jakob Pastötter: Natürlich ist es gut, wenn wir nicht nur schwammige Vorstellungen über Sexualität imKopf haben. Allerdings ist praktisch alles, was im Bereich Sexualpädagogik heute läuft, so unwissenschaftlich, dass man sich nur mit Grausen abwenden kann. Die Wissenschaft wird dabei ständig im Mund geführt, aber ist überhaupt nicht vorhanden. Es gibt kaum eine Behauptung von der WHO, von der International Planned Parenthood Federation, der Stiftung Sexuelle Gesundheit Schweiz, von Pro Familia in Deutschland oder von Sexualpädagogen, die auch nur ansatzweise wissenschaftliche Legitimität besitzt. Da ist nichts vorhanden. Es fängt damit an, dass immer die «sexuellen Menschenrechte» im Mund geführt werden. Das war ein Marketing-Gag Ende der 1990er Jahre, als die sogenannte World Association of Sexology, die sich jetzt umbenannt hat in World Association of Sexual Health, weil das so viel seriöser klingt, sich buchstäblich hingesetzt hat bei einem schönen Glas Wein und die «sexuellen Menschenrechte» aus der Taufe gehoben hat. Mit Behauptungen, die sich wissenschaftlich überhaupt nicht legitimieren lassen.
Dr. Philipp Gut: Sexualpädagogen fordern öffentlich «Masturbationsecken in Kitas» oder sie bringen schon Kindern im Vorschulalter bei, man könne das Geschlecht wechseln wie Socken. Was halten Sie davon und was macht das mit den Kindern?
Prof. Dr. Jakob Pastötter: Erst einmal muss ich sagen, das ist ein geniales Geschäftsmodell: Man bringt den Leuten bei, dass das, was man selbst macht, eine wunderbare Sache sei und, dass sie das gefälligst zu finanzieren haben, wenn ihnen das Glück und das Wohlergehen der Kinder am Herzen liege. Begründet werden diese Eingriffe damit, frühe Aufklärung verhindere sexuellen Missbrauch. Das ist ein Witz! Es gibt keine einzige wissenschaftliche Studie, die diesen Zusammenhang belegen könnte. Ganz im Gegenteil, als jemand, der selbst Menschen berät, die missbraucht worden sind, und jemand, der weiss, wie gezielt eine bestimmte Form der Sexualität gefördert und promotet wird, muss ich sagen, was hier als Leitlinien vorgegeben wird, ist nichts anderes als das, was man auch unter dem Stichwort Grooming kennt.
Dr. Philipp Gut: Das heisst?
Prof. Dr. Jakob Pastötter: Grooming bedeutet, dass man das Vertrauen von Kindern gewinnt und ihnen sagt, was sie zu tun haben, auch mit ihren Genitalien. Und ihnen sagt: «Das ist eine gute Sache, das ist eine feine Sache.» Um dann im letzten Schritt zu sagen: «Ich helfe dir dabei.» Und das ist keine Erfindung von mir, sondern die Forderung geht ja tatsächlich dahin, dass Eltern, Erziehungsbeauftragte bereits kleine Kinder dabei manuell unterstützen sollen, ihre Sexualität zu entdecken, obwohl bei Kindern die Sexualität ungefähr genauso verankert ist wie ein Zupfen am Ohrläppchen.
Das heisst, Sexualität ist für diese Leute in erster Linie etwas, was ihrer eigenen Befriedigung dient und wofür sie andere rekrutieren wollen. Bemerkenswert für mich ist, dass Sexualpädagogen überhaupt keine Entwicklungspsychologie rezipieren. Sie haben keinerlei Ahnung, was Kinder in ihrem Werden ausmachen.
Prof. Dr. Jakob Pastötter ist Präsident der Deutschen Gesellschaft für sozialwissenschaftliche Sexualforschung. Seine Aussagen sind Teil eines Interviews, das er am 29. August 2024 Dr. Philipp Gut im «Polit-Talk» auf HOCH2 TV gegeben hat. HOCH2 TV berichtet regelmässig kritisch über die Exzesse der Frühsexualisierung und über den Gender-Wahn. Das ganze Gespräch mit Prof. Dr. Pastötter finden Sie unter folgendem QR-Code
oder Link.
Prof. Dr. Jakob Pastötter: «Frühe Aufklärung verhindert Missbrauch nicht – ganz im Gegenteil».
Per QR-Code direkt auf Minute 31:06 zugreifen: «Unwissenschaftliche Frühsexualisierung & Grooming»
Das ganze Interview: https://youtu.be/UjunyM3QzwM