Kein Transgender-Unterricht an Luzerner Schulen

Der Luzerner Grossrat Stephan Dahinden (SVP) bringt Bewegung in die Debatte um die Sexualerziehung an Luzerner Schulen. In einem Postulat (P 447) fordert er zusammen mit 29 Ratskolleginnen und -kollegen, dass externe Anbieter nicht länger in der sexuellen Orientierung eingesetzt werden dürfen. Der Verein Schutzinitiative hat mit Dahinden gesprochen.

Auslöser des Vorstosses, der auch von Mitgliedern der Mitte sowie der FDP unterstützt wird, waren Beschwerden zahlreicher Eltern aus verschiedenen Luzerner Gemeinden. Sie meldeten sich bei politischen Vertretern, weil ihre Kinder nach Sexualkundelektionen verunsichert und teilweise verstört gewesen seien. Insbesondere Themen wie sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität hatten bei einigen Familien zu Irritationen geführt. Der Wunsch: mehr Zurückhaltung und mehr Mitsprache der Eltern.

Stephan Dahinden
Kantonsrat Kt. Luzern

Das Postulat verlangt vom Regierungsrat, die gesetzlichen und bildungspolitischen Grundlagen so anzupassen, dass externe Organisationen grundsätzlich nicht mehr zum Thema sexuelle Orientierung an Volksschulen eingesetzt werden können. Es bestehe die Gefahr, dass ideologisch gefärbte Inhalte vermittelt würden, die weder dem Lehrplan 21 noch der gesellschaftlichen Breite entsprächen.

Zudem fehle es externen Anbietern oft an pädagogischer und didaktischer Qualifikation, heisst es in der Begründung.

Inhalte rund um Genderidentitäten und LGBTQ+ sollen gemäss Vorstoss explizit ausgeschlossen werden. Die Volksschule hat nicht den Auftrag, Kinder in Bezug auf LGBTQ+-Identitäten zu beeinflussen. Kinder sollen in einem geschützten Rahmen aufwachsen dürfen, ohne gesellschaftlichen Druck, sich frühzeitig über geschlechtli-che oder sexuelle Zugehörigkeiten zu definieren. Solche Entscheidungen gehören in die Privatsphäre.

Ob das Postulat im Kantonsrat angenommen wird, bleibt offen. Sicher ist: Die De batte über Sexualerziehung an Schulen ist im Kanton Luzern neu entfacht – und dürfte Vorbildfunktion für andere haben.